Graffiti – Workshop: Paradiesvogel statt Reichsadler - Vielfalt statt Einfalt

Gemeinsam mit Jugendlichen verschönerte die MoJa in einem 5-tägigen Workshop den Herrnsheimer Jugendtreff-Container 

Ausgangspunkt des Projektes waren Studien, die auf eine Zunahme von erklärenden Theorien in den alternativen Nachrichtenmedien, insbesondere das Misstrauen gegenüber politischer und gesellschaftlicher Eliten und bei Jugendlichen eine gestiegene Affinität zu Populismus hinwiesen. Dies zeigte sich auch im Alltag der Jugendlichen des Herrnsheimer Jugendtreffs. Während der Coronapandemie kursierten dabei die wildesten Vermutungen über die Ursachen. 

Vor Beginn des Projektes wurden gemeinsam mit den Jugendlichen über mehrere Wochen Ideen und Vorschläge gesammelt, bis das Motto „Paradiesvogel statt Reichsadler – Vielfalt statt Einfalt“ feststand und ein Antrag beim Jugendforum gestellt wurde.

Der Workshop vermittelte den Jugendlichen Kenntnisse über Verschwörungsmythen, den Umgang mit Medien und verwahrte kreativ gegen Aussagen, sowie Vertreter*innen von Faschismus, Verschwörungstheorien und Demokratiefeindlichkeit. Die Graffiti-Kunstaktion setzte ein Zeichen für Vielfalt, Toleranz, Pluralismus, freie Meinungsäußerung und Mitbestimmung. 
Darüber hinaus erhielt der in die Jahre gekommene Jugendtreff-Container mit seinem verblichenen Graffiti einen neuen Anstrich.

Das Kunst-Projekt im Wert von 800 € wurde über das Jugendforum Worms (gefördert vom Bundesprogramm Demokratie leben! und der Stadt Worms) finanziert.

An zwei Tagen half Andreas Kalla, der selbst in der Sozialen Arbeit tätig ist und Erfahrung mit dem Sprayen von Graffitis hat, bei der kreativen Umsetzung.
Die inhaltliche Erarbeitung fand am ersten Tag in lockerer Atmosphäre statt. Dabei stand die kritische Auseinandersetzung mit Verschwörungstheorien und der Mediennutzung im Vordergrund. An den folgenden Tagen erlernten die Jugendlichen die Technik des geometrischen Zeichnens und gestalteten eigene Entwürfe für den Container. Nach einem intensiven Aushandlungsprozess und Abstimmung wurde an den letzten zwei Tagen ein gemeinsamer Entwurf unter der Anleitung von Andreas Kalla und den Mitarbeiter*innen der Mobilen Jugendarbeit an die Container gesprayt.

Alle Beteiligten hatten riesigen Spaß und es entstanden viele weitere Ideen, wie die Jugendlichen ihren direkten Lebensraum aktiv und bunter gestaltet könnten.